Mittwoch, 27. Mai 2009 12:09
Kurze Version: Wir leben noch und sind putzmunter. Sind in Auckland/Neuseeland. Australien Bilder und Berichte kommen heute und morgen.
Lange Version: Nach dem Gazetten Leitmotto sind wir mit unserem Blog wohl ganz weit hinten. Eventuell ist ein Blog für Budgetreisende, die selten mehr als drei Tage an einem Ort sind, ohnehin einfach das falsche Medium, da ein gut gepflegter Blog mit aktuellen Beiträgen mindestens Strom und eine Internetverbindung benötigt. In der Regel zwei Dinge die man nicht einfach so mit sich im Rucksack herum trägt – schon gar nicht irgendwo im australischen Busch.
Diesbezüglich bitten wir die lange Funkstille in den letzten Wochen zu entschuldigen. Wie in den letzten Artikeln angekündigt, haben wir uns für Australien einen Campervan genehmigt, um in den Genuss des Maximums an Flexibilität und des Minimums an Hostel-Abi-das-erst-mal-von Zuhause-weg-Teenangern zu kommen. Im Nachgang eine ausgezeichnete Entscheidung. Australien und Campervan passt wie Arsch auf Eimer.
Miete? Günstig! Ca. 15€ am Tag. Sprit? Günstig! Ca. 0,5€ pro Liter. Stellplätze? WC? Dusche? Überall! Ja wirklich, an jeder noch so abgelegenen Ecke gibt es i.d.R. tip-top gepflegte öffentliche Toiletten, Frischwasserversorgung, Parkanlagen oder explizite Campgrounds bzw. Caravanparks. Gerade Queensland legt hier richtig gut vor. Einfach vor der Fahrt die kostenfreie staatliche Straßenkarte besorgen. Hier sind nur für Queensland ca. 1000 Rastmöglichkeiten eingezeichnet. Klar muss man Abstriche bzgl. des Komforts machen, aber da gewöhnt man sich recht schnell daran. Wir haben in der ganzen Zeit nicht einmal irgendwo „eingecheckt“. Wir sind lediglich mal hier und da in einen bezahlten Caravanpark geschlichen, um die Waschmaschinen oder Duschen zu nutzten wenn es nichts anderes kostenfreies im Umkreis gab 
Flexibilität? Hier mussten wir ein wenig Freiheit einbüßen, da wir leider keinen Allradantrieb hatten. Man kommt zwar recht gut klar mit einem 2WD, aber die wirklich Interessanten Ecken wie das nördliche Cape York und einige Regenwald- und Küsten-Nationalparks - die neben schlammigen Dschungel Pfaden auch den Strand als „befahrbare Straße“ inkludieren - sind ausschließlich mit einem 4WD zugänglich. Nun ja, die eine oder andere „unsealed road“ haben wir trotz mal im Sand oder Schlamm „steckenbleibens“ auch mit unserem Van gemeistert, aber die Empfehlung ist definitiv ein 4WD zu nutzen.
Bzgl. des Wetters hatten wir leider nicht so viel Glück. Regen, Regen und nochmals Regen. Im Regenwald war es ja noch lustig und quasi nach Plan, aber irgendwann ging das non-stop Geprassel schon an die Nerven. Tatsächlich war das Wetter sehr außergewöhnlich nass für die Jahreszeit (Trockenzeit und noch zudem laut Reiseführer beste Reisezeit des Jahres), wie uns die Einheimischen und die Flutwarnungen im Radio mehrfach bestätigten. Anderseits hatten wir so mehr als einmal die Campgrounds einiger Nationalparks ganz für uns alleine. Im Übrigen anfangs keine so entspannte Erfahrung, ohne Strom und Licht, bei der Fülle an unbekannten Geräuschen die die im Regenwald beheimatete Tierwelt in der Nacht so produziert…
Tja, mittlerweile sind wir schon reich an Campervan-Erfahrung (z.B. hat McDonnald überall kostenfreies WiFi) über Sydney in Neuseeland (Auckland) angekommen und planen das gleiche Programm für die zwei großen Kiwi Inseln (Süd- und Nord-Inseln). Im Laufe der nächsten zwei Tage werden erste Bilder und Berichte für die vergangenen Wochen in Australien folgen. Wie die Bilder zeigen, haben wir die wenigen Sonnenmomente jedenfalls gut genutzt.